In Salt Lake City

In Salt Lake City

Wieder mal in der Mormonen-Stadt – allerdings gehören nur ca. 50% der Bevölkerung dieser Religionsgemeinschaft an. Zudem wird die Stadt seit Jahrzehnten von demokratischen, liberalen Politikern regiert. In den ländlichen Gegenden von Utah beträgt der Anteil der Mormonen dagegen eher um 90% (Quelle Wiki). SLC hat ca. 190’000 Einwohner, die Metropolitan Area zählt ca. 1 Mio Einwohner.

Bin hier wiederum im Litte America Hotel abgestiegen, eingermassen luxuriös aber nicht teuer, ca. 110 $ pro Nacht. Ich liebe die schöne Lobby und sitze da gern zum Lesen, Schauen und Ruhen. Ein wahrer Gegensatz zum Camp am Escalante River noch vor bloss ein paar Tagen. Gönne mir hier 2 Nächte, denn weiter im Norden und zwischen hier und Portland ist eher Oedland.

Gestern Abend ebenfalls nach dem Motto ‚Mann gönnt sich ja sonst nichts‘  gelebt und in der besten Steakhouse Kette des Landes gegessen. Excellentes Filet, guten Shiraz und den geliebten Caesar Salad genossen. Die Zwiebelringe so gross wie Doughnuts (auch geschrieben: Donuts). Ruth Chris Steakhouse, erstmals 1996 in Chicago angetroffen.

Von Brigham Young, dem zweiten Präsidenten und Propheten der Mormonen (1801-1877), heute an der Wand des lokalen Theaters gelesen: ‚The People must have amusement as well as religion‘. Darum auch die früher wöchentlichen Tanzabende in auch abgelegenen Mormonen Dörfern. Da hat der Typ dem Calvin und sicher auch dem Zwingli etwas voraus gehabt und damit den Menschen wohl auch besser erfasst. Ob der Mensch (generell genommen) Religion wirklich braucht, lasse ich jetzt offen… Respektieren muss man auf jeden Fall, dass es Individuen gibt, denen dies wichtig ist. Mormonen gibt es ja nicht sehr viele, grade mal ca. 20 Mio weltweit. Ich weiss nie, ob die Mormonen insgesamt den Christen zugezählt werden, man liest da verschiedenes: viele Christen sagen nein, die gehören nicht zu uns (wen wunderts). Die Mormonen haben ihre eigene ‚Bibel‘, genannt ‚The Book of Mormons‘. Hab schon ein paar Mal darin geblättert und fand es noch abstruser als die Bibel.

Also, wie dem auch sei, es ist ganz nett hier, die Stadt mit sehr breiten Strassen – der Legende nach so angelegt, weil genannter Brigham Young gesagt haben soll: man mache alle Strassen so breit, dass ein Pferdefuhrwerk ohne Fluchen gewendet werden kann. Macht Sinn:  es täte mir auch gefallen, wenn wenn meine Koffer so organisiert wären, dass ich alles ohne Fluchen sofort fände.

Lese ja täglich auf dem iPad die NYT (Teile davon) und verfolge den Wahlkampf seit längerem. Irgendwann werde ich auch noch ein wenig meinen Senf dazu geben.

Little America Hotel

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2 Gedanken zu „In Salt Lake City

  1. …und immer wieder stellt sich die Frage: Gibt es ein nicht zu eliminierendes Grundbedürfnis zu Religiosität, welches das Grundbedürfnis rational zu denken konkurrenziert?
    Wenigstens war das Steak gut!
    Gruss Urs

  2. Ja, vielleicht. Man könnte aber auch geneigt sein, sogar das postulierte Grundbedürfnis rational zu denken, infrage zu stellen. Speziell in dem Land, in welchem ich grad reise, drängt sich diese Hypothese oft auf. Ich beweifle, dass die Postulierung solcher ‚Grundbedürfnisse‘ etwas zum Verständnis unserer Spezies beiträgt. Falls doch, scheint deren Ausprägung hoch individuell zu sein.

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