Begegnungen

Begegnungen

Südliches Idaho, Snake River Plain

Während der ersten 10 Tage dieser Reise waren wir ja zu fünft – da bleibt man mehrheitlich untereinander. Ist man aber allein unterwegs, ergeben sich eher Kontakte mit anderen Touristen oder auch mit Eingeborenen. Als ich in Escalante vom guten Dinner im Circle D Restaurant zum Motel zurück kam, sassen unweit meines ebenerdigen Zimmers 4 oder 5 ältere Männer vor einer Zimmertüre (Das ist ja das geniale an Motels: du parkst meist grad vor dem Zimmer und musst Koffer nicht weit schleppen). The old boys hatten einen Tisch und Stühle aus ihren Zimmern rausgestellt – zugegebenermassen nicht eine berückende Aussicht – und sassen, schwatzten und tranken Wein.


Ich ging die 4 Meter hin und said hello und wurde sofort gefragt, ob ich ein Glas Wein haben möchte. Klar doch und wir kamen in leichtes Gespräch: woher, wohin. Der eine Becher war akzeptabler Wein, dann kam eine andere Flasche und das war wie Brombeersirup, übel. Inzwischen hatte einer zwei grosse Pizzas besorgt und so bekam ich noch einen ungewöhlichen Dessert: ein Stück Pizza. Einmal, nur kurz, so in einem Nebensatz, kam das Gespräch auf Guns: der eine Typ meinte, dass Gun Violence ja vor allem in gun-freien Zonen vorkomme; damit meinte er wohl die Schulen wie Sandy Hook oder Columbine. Anders ausgedrückt: je mehr überall Guns vorhanden sind, desto weniger gibt es Violence: Abschreckung allenthalben soll also helfen. Zu solch ausserirdischem Blödsinn kann man nur schweigen und noch einen kräftigen Schluck des üblen Weins nehmen. Das Thema verschwand aber sogleich wieder… Hab heute in der NYT gelesen, dass dieses Jahr bislang in den USA mehr Menschen durch Kleinkinder (denen Guns in die Hände kamen) getötet worden sind als von Terroristen. Na ja, nach dem zweiten Becher hab ich mich empfohlen, war müde vom Hochklettern aus der Schlucht am Nachmittag. A strange country. Waren typische Amerikaner, die mit ihren ATV’s die schöne Landschaft voll lärmen und waren wohl auch etwas redneckig. Aber insgesamt nett, einer fragte sogar nach der Politik in der CH. Ich sagte: wir haben keinen Präsidenten und sind eigentlich ganz zufrieden.

Im bereits genannten B&B in Torrey ergaben sich auch ein paar nette Begegnungen mit anderen Touristen, einmal war ich mit einem Lehrer-Ehepaar und einem Lehrer am Tisch und die waren durchaus gesprächig und auch informiert.

In den letzten 4 Tagen bin ich jetzt so etwa 950 Km gen Norden gefahren, 2 Nächte in Salt Lake City und jetzt eine Nacht in Boise in Idaho – eine wunderschöne Fahrt, grösstenteils in der grossen Ebene des Snake Rivers (Snake River Plain). Eine praktisch flache Landschaft mit Ausmassen, die für einen Schweizer kaum vorstellbar sind: fast 600 Km lang und gegen 150 Km breit ist diese Snake River Plain. Hunderte von Metern dicke Lavaflüsse, die das Tal des Snake Rivers vor Mio Jahren nach und nach ausgefüllt haben. Wunderschön grüne Landschaft, jedoch fast ohne Bäume. Wird zu sehen sein im kommenden Video Cruising 2. Stay tuned.

 

 

 

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