Das Automobil

Das Automobil

Gemieteter VW Atlas, Familiy SUV

Im neuesten Atlantic Magazine wird folgende Frage gestellt: What ist the most overrated invention?Ein gewisser Herr Clive Thompson gibt diese Antwort: For generations, we’ve regarded the automobile as a symbol of personal freedom and autonomy. It has certainly propelled a ton of economic activity, but it also generates monstrous amounts of CO2 and environmentally ruinous sprawl. The sooner we detach our personal identity from cars and car ownership, the better.

Nun bin ich wieder teilweise mit dem Auto unterwegs gewesen in diesem ausgedehnten Land und wiederum wird klar: das Leben hier – (und natürlich auch in der CH), ist VOLLKOMMEN abhängig auf diese Automobile aufgebaut. Auf dem Land sowieso, aber auch in den Städten fühlt man sich wie tot ohne diese Dinger – in Zürich aber nicht, das gibt es haufenweise Busse, Trams und S-Bahnen (bin mehr 30 Jahre lang mit Bus und Tram zur Arbeit gefahren). Das gibt es hier nicht – vorbei brausend im Auto bedauert man die Versprengten, die – meist allein – an Bushaltestelle warten: hab ich aber auch gemacht, es klappt meist, braucht aber Geduld. Mit dem Bus bin aber bloss zur Rettungsstation, sprich Autovermieter gefahren…

Von Blaise Pascal (französischer Mathematiker, Physiker und Philosoph, 17 Jhd) ist folgende Aussage überliefert: Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen.

Wir wissen nicht, was Pascal mit Unglück gemeint hat, für meine Person kann ich aber sagen, es mir Spass und Vergnügen macht, in komfortablem Gefährt auf guten Strassen durch endlose Weite zu fahren. Auch auf 10-spurigen Autobahnen mit viel Verkehr ist dieser Spass nicht geschmälert, bloss das Hirn ist etwas mehr beansprucht. Die regelmässigen Kanten der Betonblöcke (hierzulande weniger Asphalt), lassen das Cruisen beinahe wie das frühere Eisenbahnfahren körperlich erfahren.

Dazu kommt der hier ruhige (in Städten aber schnelle) Verkehrsfluss – ganz unbekannt in Europa; keine Hupen und praktisch kein Drängeln, just the flow.

Ich liebe es.

Aber: wir wissen, es gibt ein grosses Aber.

Und trotz dem Aber kann ich keine Lösung für das Problem der notwendigen Mobilität sehen: Elektroautos können nicht die Zukunft sein, mindestens nicht mit Batterien à la Tesla.Woher sollte man auch die Batterien nehme, resp. all die Stoffe, aus denen sie hergestellt sind. Also Wasserstoff: ok, aber woher kommt er Wasserstoff, wie wird er übers Land verteilt, wie aufbewahrt, stationär und im Wagen selbst. Herstellung von Wasserstoff aus Wasser braucht viel Energie, Sonne, Strom, beides?

Und Waren/Personen mit Bahnen zu transportieren: man schaue sich mal die Gewichte eines Eisenbahnwagens an und vergleiche dies mit dem Gewicht der bewegten Personen – äusserst unverhältnismässig.

Olav hat in einer Diskussion gesagt: elektrische Lastwagen mit Oberleitung sollten auf unseren Autobahnen fahren… Elektromotoren haben hohen Wirkugsgrad.

Streusiedlung, Einfamiliehäuser auf dem Land, ein Auto für den Mann und die Arbeit und ein zweites für die Frau zum Einkaufen und Kinder zum Tennis bringen…

Wie soll die Zukunft ausehen? In der CH findet ja nicht mal die CO2 Steuer eine Mehrheit…

3 Gedanken zu „Das Automobil

  1. Rouler, que rouler (ist nicht von Pascal). Du weisst, mein Favorit ist eMotor mit Hydropower. Daimler-Benz setzt drauf, die Japaner liefern schon, ein Hydrozug in Norddeutschland existiert seit letzten Sommer. Macht Sinn: wo es um Masse, Distanz undrel. Unabhängigkeit geht, wird Batterie scheitern. Das ganze hoffentlich durch Solar Power Generation future. Jetzt aber: der Verbrennungsmotor ist lang nicht tot, it delivers, und Mia von Vehikeln schnell zu ersetzen ist nicht ökologisch/realistisch . Falls ein „Haber-Bosch 2.0“ für CO2 erfunden wird, hat der VMotor sogar eine goldene Zukunft (HB wurde vor 100 Jahren in 10 Jahren entwickelt zur industriellen Reife, macht Luft N2 zu Brot (Dünger). Bakterien machen das schon lange, und Pflanzen saugen CO2 aus der Luft und machen Kohlenhydrate (Benzin) schon lange. Viel CO2 muss eh schnellstens weg, also: Chemiker adseck, Milliardäre unterstützt sie! Aber unser individuelles Verbraucherverhalten müssen wir schon auch vorne und hinten überdenken und korrigieren. Also: Penser, que penser im stillen Kämmerlein.

  2. Zukunft. Wäre ich vermögend, würde ich meinen folg. Traum verwirklichen lassen (von ETH-Gruppe um Mayr, die einen e-Töff-Prototyp entwickelt haben, steht im Technopark, cooles Vehikel): Reverse Trike a la Tilting Motor Works in Washington State (kurvt wie Einspurer, hält aber stabil aufrecht). Drei Elektronabenmotoren, wobei die vorderen zwei die Bremsleistung komplett via Supercapacitorbox rekuperieren, wovon ein Teil in einer (kleinen) Batterie gespeichert würde. Dazu käme optimalerweise eine Brennstofzelle. Reichweite 1000+ km, Drehmoment 500+ Nm. Damit hängst alle ab, wenn’s denn sein muss, ob geradeaus oder Kurve. Reisen jedoch doucement cruisend mit coolem Trailer für das Gepäck.

  3. Nachtrag-Gruss. Campiert in Vera de Moncayo, Jetzt Zwischenhalt in Aranda de Douero. Was für klingende Namen in España, überall…

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