Logik des Irrsinns
Gestern in der Salt Lake Tribune folgendes gelesen in einem längeren Artikel:
Im Norden von Utah, im sog. Uinta Basin, soll es Erdöl geben im Wert von 30 Bio $ – also recht viel. Es wird auch schon seit längerem gefördert, aber bislang wurde/wird das Zeugs mit Trucks über schmale Strassen zu Raffinerien im Norden von Utah transportiert (250 grosse Tanklastwagen pro Tag via Hwy 40). Seit vielen Jahren wird offenbar über eine Eisenbahnlinie nachgedacht und über deren Linienführung gestritten – ohne eine solche ist der Schatz offenbar nicht verwertbar. Frühere Schätzungen in der Höhe von 5 Bio $ für den Bau einer Bahn (schwieriges Terrain) liessen sich nicht realisieren. Nun sind neue Zahlen im Umlauf – und neue Streckenführung; es soll jetzt nur noch 1.2 Bio $ kosten, eine 140 km lange Transporteisenbahn zu bauen (29 Varianten wurden untersucht). Eine Coalition verschiedener Counties (Bezirke, Kantone) ist involviert; deren Grundeigentümer und Landschaftsschützer wollen natürlich auch ein Wort mitreden. Es wurde eine Wilderness Preservation Alliance gegründet. Und hier ist der Clou, das was mir speziell auffällt:
Es soll jetzt ein sog. Environmental Impact Statement erstellt werden, also eine Umweltverträglichkeits-Prüfung. Es soll also nachgewiesen werden, dass die Eisenbahnlinie (Tunnels, Brücken in wohl recht abgelegenen Terrain) umweltverträglich gebaut werden wird.
Ich denke: ja, ok, aber was ist mit dem Erdöl – das wird dann doch wohl in Raffinerien zu Kraftstoff ‚veredelt‘ und treibt später Automobile und Lokomotiven an, unter Ausstoss beträchtlicher Mengen von CO2. Fossiler Brennstoff eben, für Road Trips und Gütertransport.
Wäre ein Environmental Impact Statement nicht eher nötig/angebracht in Bezug auf den Einsatz des Öls statt auf den Bau der Eisenbahn?