In Denver

In Denver

Mit Lufthansa via Frankfurt nach Denver gedüst in einem 747-400 (wieder mal), im Grunde nur, weil bekannt ist, dass Premium Economy Class bei dieser Airline recht komfortabel ist: in der Tat, fast so bequem wie Business Class seinerzeit bei Swissair.

Denver Airport ist seit einiger Zeit nun auch per Bahn an die Stadt angeschlossen, darum für 9 $ bequem bis ins Zentrum Union Station gefahren: Denver‘s Airport ist etwa so weit von der Stadt weg wie Frauenfeld von Zürich.

2 Tage in dieser quirligen Stadt verbracht; hat sich allerdings gegenüber früher zum Nachteil verändert, sieht bald mehr aus wie Chicago, wenn auch nicht so gross. Zu Fuss unterwegs gewesen, shopping und Besuch von 2 Museen. Manchmal etwas einsam gefühlt, so allein unterwegs – Zeit, die Menschen zu beobachten.

Art Museum Denver

In einer Pizzeria dies beobachtet:

An einem Tisch 3 ältere Herrschaften, 2 Männer und eine Frau, graue Bärte bei den Männern, graues, gelocktes Haar (Dauerwelle?) bei der Frau – Gespräche, freundliche Gesichter, ernsthaft, ohne verkniffen zu sein. Nette Leute, so scheint es. Etwas weiter weg eine Frau mit Kind (Mutter und Tochter?), sie etwa 35-40 und das Mädchen so um 8-10 jahre alt. Beide schlank, die ältere mit schmalem Gesicht, sie essen mit angeregtem Gespräch, hin und her scheint der Ball zu gehen, unaufgeregt gestikulierend die Mutter. Zuhörend die Kleine und umgekehrt. Herzerwärmend zu sehen, gibt Hoffnung für die Spezies Mensch. 

All dies trotz Mr. T,  wohl in Denver kaum unterstützt. Auch ich finde diesen Chef sehr gefährlich – warum aber ich deshalb nicht hierher reisen soll, ist mir nicht nachvollziehbar – verstehe nicht, wie jemand zu diesem Denken in Sippenhaft kommt. Manchmal beobachte ich, dass die nur beim Reden über die USA so auftaucht. Warum wohl? Ich bin gerne hier, die Menschen immer freundlich, die Bedienung im Restaurant immer gut, fast schon zu anbiedernd bei jüngeren Kellnern in mittelmässigen Restaurant; wie wenn wir uns schon lange kennen würden: distanzlos, das stört mich, genau so wie das hi guys.  Gestern, im besseren Steakhouse hat mich ein älterer Herr bedient, irgendwie distinguiert – ein Kellner von altem Schrot und Korn, die Zuvorkommenheit nicht aufgesetzt, die Distanz gewahrt. Später: die beiden Damen, junge und ältere immer noch in angeregtem Gespräch – was da wohl besprochen wird. Schon fantasiere ich, beim Rausgehen vorbeizugehen, mich für die ungebührliche Annäherung zu entschuldigen und meine Freude kundzutun.
Aber: ach was, sentimentaler älterer Herr, vergiss es. Aber es gefällt mir hier, genauso wie immer schon – mit oder ohne Mr. T. Freue mich aufs cruisen gen Norden, nach Wyoming, weites Land. Nach den schönen und warmen Tagen ist leider die kommenden Tage mit Temperaturen von um 0 Grad zur rechnen, ev. sogar Schnee. Oh je.

Die Sache mit Big Boy startet erst in 6 Tagen – kann also noch ein wenig in Wyoming cruisen: will bis nach Casper fahren.

Ein Gedanke zu „In Denver

  1. Lieber Peter

    Schick mir bitte eine analoge -mit Briefmarke- Postkarte aus Casper…eine wo man den Stadtnamen Casper gut lesen kann: Meine neue Postadresse schick ich dir per mail.

    herzlich, Caspar

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